Die Psychologie hinter schwierigen Gesprächen

Warum manchmal einfach nichts einfach ist.

Wie läuft’s in Ihrer Kommunikation?

Erinnern Sie sich an das letzte Mal, als Sie ein Gespräch führten, bei dem Ihnen die Knie zitterten? Vor kurzem musste ich mit einem langjährigen Freund,über ein wirklich heikles Thema sprechen. Die Nächte davor waren ziemlich unruhig, weil ich das Gespräch im Kopf x-mal durchgespielt habe. Je wichtiger einem die Beziehung oder das Ergebnis ist, desto mehr zermartern wir uns wohl das Hirn, wie wir das Gespräch gestalten.

Wir haben uns auf neutralem Boden getroffen und doch war der Raum aufgeladen mit unausgesprochenen Gedanken, und unsere Gehirne schienen in einen defensiven Modus zu schalten. Aber warum?

Was passiert in unserem Kopf?

Unser Gehirn ist darauf programmiert, Gefahren zu erkennen und uns davor zu schützen. In schwierigen Gesprächen werden oft die gleichen psychologischen Mechanismen aktiviert, die uns in echten Gefahrensituationen schützen sollen. Das führt zu Reaktionen wie Totstellen, Flucht oder Angriff. Im Gespräch jedoch wenig hilfreich!

In kritischen Situationen gerät unser Gedankenkarussell besonders schnell in Fahrt. Unsere Gedanken schweifen ab, wir bewerten, interpretieren, antizipieren und konstruieren Szenarien. Oft sind diese Gedanken von tief sitzenden Ängsten und Unsicherheiten geprägt.

Kognitive Verzerrungen

Kognitive Verzerrungen wie Bestätigungsfehler oder Schwarz-Weiß-Denken können unsere Sicht der Dinge trüben. Jeder von uns entwickelt im Laufe des Lebens sein individuelles Musterverhalten, beeinflusst durch eine Kombination von Genetik und Erfahrung. Einmal geprägt, wiederholen wir diese „Coping Strategien“ in ähnlichen Situationen. Das kann in manchen Situationen eine Gewinnformel sein, in anderen jedoch der direkte Weg in Turbulenzen wie Stress, Ärger oder auch Enttäuschung.

Emotionale Intelligenz

Ein Schlüssel zur Verbesserung unserer Kommunikation in schwierigen Gesprächen liegt in der emotionalen Intelligenz: der Fähigkeit, Emotionen bei uns selbst und anderen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

Tipp:

Bleiben Sie im Hier und Jetzt – sowohl vor dem Gespräch als auch während der Unterhaltung. Vermeiden Sie es, die Worte Ihres Gegenübers zu deuten, mögliche Konsequenzen vorwegzunehmen oder erste Eindrücke zu bewerten. Indem Sie Ihrem Gesprächspartner Ihre volle Aufmerksamkeit schenken und bei sich selbst bleiben, ermöglichen Sie die durchdachte Reaktion, und minimieren das Risiko von sich selbst erfüllenden Vorhersagen.

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